Wofür steht die Forscherhaus-Pädagogik?

„Die Welt verstehen, das Lernen erleichtern, den Menschen ermutigen“

Im Mittelpunkt der Forscherhaus-Pädagogik stehen das Vermitteln von Zusammenhängen und das aktive Handeln.

Folglich wollen wir nicht nur theoretische Wissensbausteine ÜBER die Welt vermitteln, sondern unseren Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten bieten, konkrete, praktische Erfahrungen IN unserer Welt zu sammeln. Deshalb findet in der Gesamtschule Das Forscherhaus fächerverbindender Unterricht mit einem starken Praxisbezug statt.

Die Besonderheit der Forscherhaus-Pädagogik liegt also weder in der Auswahl der Themen noch in der Wahl der eingesetzten Experimente, sondern vor allem in der Verknüpfung des Lernprozesses mit dem Prinzip des vernetzten Lernens:

Durch die Verbindung von Handeln und Lernen sowie die Fähigkeit zu Reflexion und Selbststeuerung wollen wir unsere Schülerinnen und Schüler anleiten, themenübergreifende Zusammenhänge herzustellen und nachhaltige Wissensstrukturen und Lerntechniken aufzubauen, die ihnen langfristig das Lernen erleichtern – sie lernen zu lernen.

Damit berücksichtigt die Forscherhaus-Pädagogik die Erkenntnisse der Lernpsychologie und ist konsequent auf Nachhaltigkeit und Langfristigkeit hin angelegt.

Wie beeinflusst dieser besondere pädagogische Ansatz den Unterricht und das Schulleben der Forscherhaus Gesamtschule im Alltag konkret?

Die 6 wesentlichen pädagogischen Eckpfeiler der Forscherhaus-Pädagogik geben darauf Antwort! Und auch die damit verbundenen Anforderungen an die Eltern möchten wir Ihnen verdeutlichen.

Pädagogische Eckpfeiler im Gesamtschulalltag

Die Arbeit der Forscherhaus Gesamtschule basiert auf den Lehrplänen und gesetzlichen Regelungen des Landes NRW. Darüber hinaus spielen die folgenden pädagogischen Eckpfeiler in unserem Schulalltag eine große Rolle:

Unsere Welt ist sehr komplex. Um sie zu verstehen, werden viele Aspekte erst durch die Einordnung in einen Gesamtzusammenhang klar. Deshalb ist es in der Forscherhaus-Pädagogik zentral, zunächst Überblickswissen zu vermitteln und danach Details in diese bestehenden Zusammenhänge einzuordnen.

Sobald sich Schülerinnen und Schüler übergeordnete Strukturen (Überblickswissen) erarbeitet haben, fällt es ihnen leichter, immer neue Details in diesen Gesamtzusammenhang einzuordnen, zu bewerten und zu verstehen.

Jedes neue Thema wird demnach nicht wie ein „frisches, weißes Blatt“ behandelt. Stattdessen wird das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler in die bereits erarbeiteten Zusammenhänge gezielt genutzt. Neues Wissen wird an bestehende Strukturen angeknüpft. Das verbessert das Verstehen und das nachhaltig Behalten.

„Jetzt fängt der Ernst des Lebens an“ heißt es häufig, wenn der Schulabschluss geschafft ist. In der Gesamtschule Das Forscherhaus ist der Ernst des Lebens im besten Sinne Teil des Schulalltags.

Da Lernen immer das Ziel verfolgen sollte, das Gelernte auch „im wirklichen Leben“ praktisch einzusetzen, werden unsere Schüler – im geschützten Schulraum – regelmäßig mit Ernstsituationen konfrontiert und somit in die Lage versetzt, ihr Wissen praktisch anzuwenden. Das können beispielsweise die Ausrichtung eines bilingualen Cafénachmittags, selbstgestaltete Ausstellungen oder Theaterstücke sein.

Die Umsetzung des theoretischen Wissens durch Anwendung in einem realen Projekt macht Schülerinnen und Schülern die Handlungsrelevanz ihres Wissens, aber auch die Folgen von möglichen Fehlern im Alltag erst bewusst – für sie selbst, aber auch für das gesamte Projekt und die Gemeinschaft.

Intensives Lernen bedeutet, sich im Unterricht ausreichend Zeit zu nehmen, um sich mit einem Sachverhalt gründlich auseinanderzusetzen und ihn aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten: theoretisch und praktisch, unter naturwissenschaftlichen, aber auch historischen Gesichtspunkten etc.

Intensives Lernen bedeutet aber auch, durch regelmäßige Wiederholungen das Gelernte, und auch die Lernmethoden langfristig zu festigen.

Unser verbesserter Betreuungsschlüssel macht es möglich, dass jedem einzelnen Schüler mehr Zeit für individuelle Fragen, das Erproben eigener Lösungsansätze sowie für den intensiven Austausch zwischen Lehrern und Mitschülern zur Verfügung steht.

„Probieren geht über Studieren“ – ein Satz, den die meisten von uns schon mal gehört oder selbst ausgesprochen haben.

Das praktische Ausprobieren, das Entwickeln und Verfolgen eigener Ziele, das Erleben und auch der Umgang mit Rückschlägen spielen in der Forscherhaus-Pädagogik eine große Rolle. Selbst erlebte Phänomene haben einen viel größeren Lerneffekt als rein theoretische Wissensvermittlung. Deshalb ist bei uns das Lernen durch Erleben fester Bestandteil des Lehrplans.

Erst so können Schülerinnen und Schüler klare Vorstellungen von der realen Welt um sie herum gewinnen.

Lernen im Forscherhaus ist nie ausschließlich Lernen für einen Test, sondern immer ein Auf- und Ausbau von Wissen in Strukturen und Zusammenhängen. Diese ermöglichen es langfristig und nachhaltig, neue Lerninhalte in bestehendes Wissen einzuordnen, darauf zu übertragen und zu differenzieren. Neues Wissen wird demnach nie isoliert, sondern immer im Gesamtkontext bereits erarbeiteten Wissens erworben.

Mit der Zeit und durch immer wiederkehrende Wiederholungsphasen wird die Anwendung der Lerntechniken immer selbstverständlicher und vereinfacht dadurch das Erlernen neuer Wissensbausteine. So kann auch das erworbene Wissen nach absolviertem Test nicht einfach wieder „vergessen“ werden. Es wird immer wieder gebraucht, um neue Inhalte anzuknüpfen.

Wie kann ich mir neues Wissen aneignen? Damit Schülerinnen und Schüler lernen, das Lernen selbst in die Hand zu nehmen, ist es notwendig, dass sie sich entsprechende Lernmethoden aneignen. So entwickeln sie im Laufe der Zeit wichtige Kompetenzen, die es ihnen ermöglichen, Problemlösungsstrategien zu entwickeln, sie selbstbewusst umzusetzen und auch mit Misserfolgen umzugehen.

Die Forscherhaus-Pädagogik konzentriert sich auf 4 Schwerpunkte, die mit den Schülerinnen und Schülern gezielt angewendet, trainiert und altersangemessen weiterentwickelt und verfeinert werden:

  • Lerntechniken
  • Zeitplanung
  • Kreativität im Sinne von grundlegenden Problemlösetechniken
  • Selbststeuerung (z.B. Eigenmotivation, Umgang mit Misserfolg etc.)

Gemeinsam bilden diese Methoden ein System, das für Schülerinnen und Schüler eine Anleitung bietet, wie sie sich neue Inhalte und Themen selbständig aneignen können.

Eine Möglichkeit, diese Techniken gezielt anzuwenden, stellen die Wissensshows in der Gesamtschule Das Forscherhaus dar, die ab der 6. Klasse regelmäßig stattfinden.